In der Welt der Wasserschadensanierung stehen Fachleute vor einer entscheidenden Wahl: Wie trocknet man eine betroffene Konstruktion effizient und nachhaltig? Hierbei sind vor allem zwei Trocknungsverfahren von grosser Bedeutung: die Überdruck- und die Unterdrucktrocknung. Beide Methoden haben ihre eigenen Stärken und Anwendungsbereiche. Doch welche Methode ist die richtige für Ihr Projekt? In diesem Blogbeitrag beleuchten wir die Feinheiten dieser beiden Verfahren, ihre Funktionsweise und ihre jeweiligen Vor- und Nachteile. Denn nur wer die Grundlagen versteht, kann fundierte Entscheidungen treffen und sicherstellen, dass die Trocknung sowohl effektiv als auch langfristig erfolgreich ist.
Die Überdrucktrocknung ist wie ein sanfter Wind, der ein Segelboot auf hoher See antreibt. Hierbei wird trockene Luft gezielt in die betroffene Konstruktion eingebracht, um die Feuchtigkeit von innen nach aussen zu transportieren.
Ein Adsorptionstrockner spielt hierbei eine zentrale Rolle: Er produziert extrem trockene Luft, die dann in eine Turbine geleitet wird. Diese Turbine erzeugt den benötigten Druck, um die trockene Luft durch Bohrlöcher in die Dämmschicht einzuleiten. Die Luft bewegt sich durch die Konstruktion und transportiert die Feuchtigkeit mit sich. Diese feuchte Luft tritt dann durch Randfugen oder andere Öffnungen wieder aus dem Material aus.
Einer der grössten Vorteile der Überdrucktrocknung ist ihre Geschwindigkeit. Die warme, trockene Luft erhöht die Temperatur der Konstruktion, was die Verdunstungsrate des Wassers weiter beschleunigt. Das Verfahren eignet sich besonders für Fälle, in denen eine schnelle Trocknung erforderlich ist, um beispielsweise Schimmelbildung oder weitere Schäden an der Bausubstanz zu verhindern. Allerdings gibt es auch eine Schattenseite: Wenn Schimmel, Partikel oder Fasern in der Konstruktion vorhanden sind, können diese durch die Luftströmung in die Raumluft gelangen. In solchen Fällen empfiehlt sich der Einsatz eines Luftreinigers, um die Raumluft zu filtern und die Gesundheit der Bewohner oder Arbeiter zu schützen.
Die Unterdrucktrocknung hingegen arbeitet nach einem völlig anderen Prinzip. Sie gleicht eher einem Staubsauger, der das Wasser aus der Konstruktion zieht. Hierbei wird die feuchte Luft aus der Dämmschicht abgesaugt, anstatt trockene Luft hineinzublasen. Eine Turbine erzeugt das notwendige Vakuum, um die Luft aus der Konstruktion zu saugen. Um sicherzustellen, dass kein freies Wasser in die Turbine gelangt und diese beschädigt, wird ein Wasserabscheider vorgeschaltet. Dieser fängt das freie Wasser auf und leitet es ab, bevor die Luft weiterverarbeitet wird.
Im Gegensatz zur Überdrucktrocknung wird bei der Unterdrucktrocknung die feuchte Luft über Randfugen oder andere Öffnungen aus dem Raum nachgezogen. Ein Entfeuchter im Raum sorgt dafür, dass die Raumluft möglichst trocken bleibt, was den Trocknungsprozess zusätzlich beschleunigt.
Ein wesentlicher Vorteil der Unterdrucktrocknung ist die kontrollierte Entfernung von Wasser aus der Konstruktion. Da die Luft durch die Konstruktion gesaugt wird, ist das Risiko geringer, dass Schimmelsporen oder andere Partikel in die Raumluft gelangen. Dies macht das Verfahren besonders geeignet für sensible Umgebungen oder wenn bereits Schimmelbefall vorhanden ist. Allerdings ist die Unterdrucktrocknung in der Regel langsamer als die Überdrucktrocknung, was in zeitkritischen Projekten berücksichtigt werden muss.
In der Praxis kann es vorkommen, dass eine alleinige Anwendung der Über- oder Unterdrucktrocknung nicht ausreicht, um den Wasserschaden vollständig zu beheben. In solchen Fällen kann eine Kombination beider Verfahren die optimale Lösung darstellen. Zunächst wird die Unterdrucktrocknung eingesetzt, um das freie Wasser aus der Konstruktion zu entfernen. Dieser Schritt ist entscheidend, um zu verhindern, dass Wasser in andere Teile des Gebäudes gedrückt wird, was zu weiteren Schäden führen könnte.
Sobald das freie Wasser entfernt ist, kann die Überdrucktrocknung zum Einsatz kommen. Durch die gezielte Erwärmung und Zufuhr trockener Luft wird die Trocknungsgeschwindigkeit erhöht, was die Gesamttrocknungszeit verkürzt. Diese Kombination der Verfahren stellt sicher, dass sowohl das freie Wasser effizient entfernt als auch die Restfeuchte in der Konstruktion zuverlässig getrocknet wird.
Die Entscheidung zwischen Überdruck- und Unterdrucktrocknung hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art und der Umfang des Wasserschadens, die Bauweise des betroffenen Gebäudes und die Dringlichkeit der Trocknung. Beide Verfahren haben ihre spezifischen Stärken und eignen sich für unterschiedliche Szenarien. Während die Überdrucktrocknung durch ihre Schnelligkeit überzeugt, punktet die Unterdrucktrocknung mit einer kontrollierten und risikoarmen Entfernung von Feuchtigkeit.
Als Spezialist für Wasserschadensanierung bieten wir nicht nur das notwendige Fachwissen, sondern auch die richtigen Geräte, um jeden Wasserschaden effizient und nachhaltig zu beheben. Mit unserer Expertise und modernster Technologie sorgen wir dafür, dass Ihre Trocknungsprojekte erfolgreich und reibungslos verlaufen.
Unabhängig davon, welches Verfahren gewählt wird, ist es wichtig, die Prozesse sorgfältig zu überwachen und gegebenenfalls anzupassen, um das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. Denn am Ende zählt nur eines: Ein trockener, sicherer und gesunder Lebensraum für alle Beteiligten.